Zwei Projektjahre im Überblick

Ablauf der Evaluationsstudie
Hintergrund und Zielsetzung
Fehlende Ressourcen und hohe Belastungen erfordern von Elementarpädagoginnen und -pädagogen nicht nur eine kontinuierliche Feinfühligkeit im Umgang mit den Kindern, sondern auch eine bewusste Selbstfürsorge. Aktuelle Forschungsergebnisse zeigen, dass eine ausgeprägte Mentalisierungsfähigkeit eine schützende Ressource im pädagogischen Berufsalltag darstellt.
Das Sparkling Science Projekt „Reflecting Minds“ hatte zum Ziel, die Mentalisierungsfähigkeit von angehenden Elementarpädagog*innen zu fördern und somit ihre Resilienz gegenüber Stress zu stärken. In Kooperation mit den Bildungsanstalten für Elementarpädagogik (BAfEPs) in Bischofshofen und Vöcklabruck wurde ein Training entwickelt und evaluiert, das dazu beitragen soll, das Wohlbefinden der angehenden Fachkräfte zu steigern und ihre Feinfühligkeit im Umgang mit Kindern zu verbessern.
Zeitplan
Das Projekt startete im September 2022 und wurde in enger Kooperation mit Schülerinnen, Schülern und Lehrenden der BAfEPs durchgeführt. Die zentrale Forschungsfrage lautete: Kann ein Mentalisierungstraining die Feinfühligkeit und das Wohlbefinden von angehenden Elementarpädagog*innen fördern?
Um diese Frage zu beantworten, wurde die Studie pro Schuljahr mit jeweils 3 Klassen in Bischofshofen und in Vöcklabruck durchgeführt:
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Gruppe 1: Interaktionsbeobachtung
Mit dieser Gruppe hat eine speziell angepasste Interaktionsbeobachtung stattgefunden (basierend auf dem Konzept des B.A.S.E.®-Babywatching). Einmal in der Woche kamen Mama und Baby in die Klasse. Anschließend wurde das beobachtete reflektiert und mit Übungen verfestigt.
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Gruppe 2: Reflexion & Austausch
In dieser Gruppe hat ein wöchentlicher Austausch zu diversen Oberthemen stattgefunden. So wurden mit interaktiven Übungen und spannenden Gesprächen Themen wie Selbstmitgefühl, Stress, Emotionen und vieles mehr erkundet.
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Gruppe 3: Regelunterricht
Diese Gruppe diente als Kontrollgruppe mit regulärem Unterricht. Es hat daher keine zusätzliche Intervention stattgefunden und Schülerinnen und Schüler hatten einen üblich Ablauf des Schuljahres.
Die Überprüfung der Wirksamkeit erfolgte durch umfangreiche Datenerhebungen zu Beginn und am Ende des Schuljahres. Mittels evaluierter Fragenbögen wurden unter anderem die Mentalisierungsfähigkeit, Empathie, Selbstmitgefühl, Theory of Mind, Emotionsregulation und Stressbelastung der Schüler*innen erhoben. Zusätzlich wurden Interviews durchgeführt und Videoaufzeichnungen in den Praxis-Kindergärten der Schüler*innen erstellt. Alle Daten wurden anonymisiert erhoben.
Die Schülerinnen und Schüler waren ein großer Teil dieses Projekts und durften an vielen Stellen auch selbst aktiv werden. So wurde beispielsweise ein Portfolio über das Schuljahr hinweg erstellt. Hier wurde festgehalten, welche wie sich das jeweilige Training subjektiv auf ihre Arbeit im Kindergarten oder in der Krabbelstube auswirkt, was für Inhalte in den Stunden erarbeitet wurde und wie sich das Stressgefühl im Laufe des Schuljahres verändert.
Ergebnisse
Publikationen
- Stressprävention in der Elementarpädagogik: Mentalisieren und Bindung als Ressourcen im pädagogischen Alltag
- Reflecting Minds - Zwischen Selbstfürsorge und Feinfühligkeit: Mentalisieren im pädagogischen Alltag - Print